Freitag, 30. August 2013

Die ersten Eindrücke

Ich bin ja jetzt schon einige Tage hier,aber irgendwie habe ich nie wirklich Zeit gefunden hier etwas zu schreiben. Ich fang mal von Anfang an. Als ich am Sonntag um 9 in Madison ankam, war Terri schon lange da und hat auf mich gewartet. Da Johanna (meine schwedische Gastschwester) erst um 16 ankommen sollte sind wir einkaufen gefahren. Alle sagen ja immer, dass die Straßen so riesig sind in Amerika, aber das ist mir nicht wirklich so vorgekommen. Ich hatte mir zwar vorgenommen so viel wie möglich zu reden (und ich finde für meine Verhältnisse habe ich das auch ganz gut hinbekommen), aber Terri hat anscheinend mehr erwartet. Also haben wir 7 Stunden damit verbracht in Shopping Malls rumzulaufen und gegen Ende hin waren wir sogar in einem thrift shop, weswegen ich jetzt einen sehr nervigen Ohrwurm habe :) Johanna, oder Jo wie wir sie hier nennen, kam pünktlich an. Sie ist sehr groß, aber das bin ich ja von meinen Freunden in Deutschland gewöhnt :) Im Auto war es wieder recht still,obwohl Jo mehr redet als ich. Ich denke, es war einfach ein bisschen viel auf einmal, als das ich mich jetzt großartig auf small talk hätte konzentrieren können. Alex (mein sechjähriger Gastbruder) haben wir bei Terrris Eltern abgeholt. Beide sehr nette Menschen. Es hat mich ein bisschen gestört, dass ich als "the quiet girl" vorgestellt wurde, aber die Familie ist halt sehr geradeaus.
Wenn ich etwas nennen müsste, was mir schwer fällt würde ich sagen es ist der Umgang mit Alex. Ich bin einfach nicht den Umgang mit Kleinkindern gewöhnt. Vor allem, da er sehr verwöhnt ist. Aber ich denke, wir beginnen einander zu mögen. Das braucht eben Zeit.
Jedenfalls waren meine Probleme mit Alex auch der Grund für meinen Heimweh-Anfall. Jo und Alex haben ein Brettspiel im Wohnzimmer gespielt und die Eltern waren auch mit ihren eigenen Sachen beschäftigt, also war ich ganz allein in unserm Zimmer. Naja, da kam es dann einfach über mich. Ich weiß, ich weiß, ich hätte mich einfach dazusetzen sollen, aber ich hab einfach keine Geduld mit Kindern. Ich kann nicht so tun, als würde ich Sachen super toll finden und interessant, wenn ich eigentlich schlecht drauf bin. Das macht mich vielleicht zu einem schlechteren Mensch im Umgang mit Kindern, aber immerhin bin ich ehrlich.
Zuerst dachte Jo ich wäre erkältet als ich mir die Nase geschnaubt habe, aber als sie gemerkt hat was los war, hat sie mich sofort umarmt und dann kam Terri ins Zimmer hat mich auch umarmt und musste sogar anfangen zu weinen. Das war echt lieb.
Seitdem geht's mir eigentlich sehr gut.
Am selben Tag war Terris Geburtstag und deshalb sind wir zu ihrer Familie gefahren um Dinner und Kuchen zu essen. Im Vorfeld wurden Jo und ich über die ganzen "crazy people" in der Familie gewarnt. Mir ist aber komischerweise niemand negativ aufgefallen. So wie Terri und ihre Mutter die eine Cousine beschrieben haben, hätte ich sie mir so vorgestellt: Sie sitzt die ganze Zeit zwischen Leuten die sich unterhalten und missachtet Jedermanns "personal space". In Wahrheit hat sie aber gar nichts schlimmes gemacht. Im Gegenteil, sie war sehr nett und interessiert an uns. Natürlich kenne ich sie nicht so gut und kann mir daher kein richtiges Urteil bilden, aber irgendwie schienen sie mir doch ganz schön zu übertreiben in ihrer Beschreibung von ihr. Ich schätze, das ist einfach so eine Sache auf dem Dorf mit dem Lästern, aber was weiß ich schon. Trotzdem hatte ich eine sehr schöne Zeit.
Ich versuch mich daran zu erinnern, was an den anderen Tagen passiert ist, aber irgendwie war nicht viel los.
Gestern haben Jo und ich eine Radtour von der beeindruckenden Dauer von 10 Minute gemacht. Aber zur meiner Verteidigung: die Gegend ist extrem hügelig :)
Außerdem war gestern unser erstes Volleyball Training. Es war nicht ganz so anstrengend wie ich es mir vorgestellt habe, aber es war sehr heiß, da die Schule über keine Klimaanlage verfügt :(
Heute ist wieder Training, immerhin jeden Tag zwei Stunden, das ist echt heftig.
Ich versuch mal ein Foto von mir und den Kühen anzuheften :)

Samstag, 24. August 2013

Looks like you're in the US. -ASOS

So, jetzt bin ich also endlich da. Am Donnerstag bin ich um 2 Uhr morgens aufgestanden, nur um um 6:45 das vertraute Gelände zu verlassen und in die Wildnis namens Chicago ausgesetzt zu werden. Der beziehungsweise die Flüge waren eigentlich ganz angenehm, da ich einige Minuten schlafen konnte und es leckeres Essen gab :) In drei Minuten gehen wir runter um Pizza zu essen und danach in die Stadt auf eine Bootstour und zum shoppen.

Montag, 19. August 2013

Bis später!

Wieder ein neuer Abschied, wieder die Unwirklichkeit der Situation. Das war jetzt echt mein letztes Treffen mit Roxana, also für zehn Monate. Das ist echt krass. Ich meine wir sind noch nicht so lange befreundet, aber irgendwie kommt es mir so vor, als sei ich durch ihre Freundschaft ein anderer Mensch geworden, ein besserer Mensch. Ich weiß nicht genau wann es genau anfing, eigentlich war ich schon immer ein schüchternes Mädchen, aber seitdem ich mit Roxana befreundet bin, bin ich ein bisschen selbstsicherer geworden. Und das ist auch gut so, denn eigentlich bin ich ganz cool. Naja, ich werde sie auf jeden Fall mies krass vermissen, genauso wie meine anderen Freundis, aber ich werde das schon schaffen. Ich bin mir sicher, ich werde eine ganz besondere Erfahrung machen und wenn wir alle wieder glücklich vereint sind, werden wir umso cooler sein als vorher. Was sind schon zehn Monate? Peanuts!

Mittwoch, 14. August 2013

Babe, I already miss you

Es fällt mir sehr schwer anzufangen und meine Gefühle in Worte zu fassen. Ich fliege in 8 Tagen nach Amerika und es ist einfach nicht real. Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich mache. Ich habe mich schon von einigen Leuten verabschiedet, aber es fühlt sich irgendwie nicht echt an, so als würde es nicht mir passieren, sondern als würde ich eine Folge "Good Bye Deutschland" gucken. Vielleicht ist es so weil es ja noch eine weile hin ist, aber vielleicht ist der Gedanke, dass ich meine lieben Schätze ein Jahr lang nicht sehen werde auch so unerträglich, dass ich ihn bis zur letzten Sekunde verdränge. 
Ich denke ein wenig Sentimentalität gehört zu der ganzen Geschichte dazu, aber ich darf mich nicht davon unterkriegen lassen. Positiv!

Montag, 5. August 2013

Kamera, Licht, Action!

Der Tag meiner Abreise rückt immer näher heran und es gibt noch so viel zu tun. So viele Leute von denen ich mich verabschieden will, Dinge die ich einkaufen muss, etliche Listen und, und, und. Aber zwischen den Massen an Gedanken die so die ganze Zeit durch meinen Kopf schwirren, gibt es doch so ein paar Momente wo mir schlagartig wieder klar wird, dass ich in weniger als 20 Tagen für über 10 Monate von zuhause weg sein werde. Manchmal macht mich das dann traurig und ich würde am liebsten hier bleiben wo alles sicher und in einem geregelten Ablauf ist, doch meistens packt mich eine...Wanderlust würde ich fast sagen. Ich weiß, es gibt Hunderttausende die jetzt das selbe machen wie ich, aber irgendwie komme ich mir doch sehr wie ein Pionier vor. Auf in das verheißungsvolle Land, niemand weiß was mich erwartet. Eine Reise die sowohl wunderbar sein könnte als auch furchtbar. Bald werde ich es wissen :)