Samstag, 28. Dezember 2013

Wochenrückblick

Seit einer Woche und einem Tag leben Johanna und ich jetzt bei den DeSelles.
Gleich am ersten Tag als wir angekommen sind, habe ich mich wie zuhause gefühlt. Katies Bruder war da mit seinem 6 Wochen alten "Teddy Bear" Welpen und am Abend sind wir zu Chads Familie gefahren und das erste Weihnachten zu feiern. Das war der Beginn von fast einer Woche voller Weihnachtsfeiern. Obwohl die Verwandten auch erst 2 Tage vorher erfahren hatten, dass wir kommen, hatten sie trotzdem alle Geschenk für uns. Mit so viel Nettheit hatte ich gar nicht gerechnet. Alle waren interessiert an uns und woltlen alles über uns wissen. Ich weiß irgendwie nicht, wie ich das beschreiben soll, aber ich hab mich einfach wohl gefühlt.
Chads und Katies Familien sind ziemlich verschieden, aber beide sind sehr herzlich und warm.
Ich hab mich in der ganzen Zeit bei Terri nicht einmal so wohl gefühlt, wie ich mich hier jeden Tag fühle. Ich will nicht undankbar klingen; ich meine wir hatten auch gute Momente mit Terri. Ich wünsche es hätte nicht so enden müssen, aber das lag leider außer meiner Macht.
Heute Abend gehen wir zu einem Hockey Spiel in Madison und morgen geht's dann los zur Mall of America. Obwohl ich mich darauf freue, fällt es mir doch schwer die Rasselbande hier hinter mir zu lassen, auch wenn es nur für ein paar Tage ist. Es ist echt verrückt wie sehr die mir alle ans Herz gewachsen sind.
Vorgestern waren wir mit Pam im Kino und haben Catching Fire geguckt. Johanna hat mich seit Wochen deswegen angebettelt und ich dachte es ist Weihnachten, Zeit zum nett sein und so.
Naja, es ist so viel passiert, aber ich glaube das wichtigste ist, dass alles positiv war. 

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei

Also, lange Geschichte und ich hab eigentlich nicht so viel Zeit, aber ich will das jetzt einfach mal loswerden.
Gestern kam der monatliche Anruf von Pam unserer Koordinatorin. Ich weiß nicht ob ich das hier erwähnt hatte, aber die Situation mit Terri hatte sich eigentlich meiner Ansicht nach verbessert. Doch am Telefon teilt mir Pam mit, dass Terri sich über uns beschwert hat, weil wir angeblich nicht Teil der Familie sein wollen und außerdem würden wir zwar im Haushalt helfen, jedoch nur das allernötigste machen. Tut mir leid, aber einen größeren Mist hab ich noch nie gehört.
Der Grund für ihre erste Anschuldigung war, dass wir letztes Wochenende zur Mall of America mit Freunden gefahren sind anstatt mit ihr Kekse zu backen. Wir haben sie ja jaber gefragt und ihre Reaktion war bloß ihr üblichen "I don't care." Wie sollen wir denn da ahnen, dass sie uns als Teil ihrer Familie will? Meine Vermutung ist, dass sie uns eigentlich gar nicht hier haben will und deswegen nach Gründen sucht uns loszuwerden.
Und das mit dem nicht im Haushalt helfen stimmt auch nicht. Z.B passen wir andauernd auf Alex auf, der nun wirklich alles andere als ein angenehmes Kind ist. Oder vorgestern hab ich die Einfahrt freigeschaufelt, ohne zu fragen. Einfach nur so. Ich will mir ja hier nicht auf die Schulter klopfen, aber ich meine einfach nur, dass ich sehr wohl Sachen mache die nicht von mir verlangt sind. Auch das halte ich für eine Lüge um uns hier weg zu haben.
Naja, jedenfalls nachdem Johanna und ich lange mit Pam gesprochen haben wollte sie nochmal mit terri sprechen. Später am Abend bekommen wir dann in einer Email von Pam in der steht, dass sie sich auf die Suche nach einer neuen Gastfamilie für uns macht.
Als ich das gelesen hab, hab ich mich so miserabel gefühlt wie noch nie zu vor glaube ich. Nicht weil ich die Familie hier so sehr vermissen werde, eher wegen Johanna und weil ich Angst habe, dass wir nicht zusammen bleiben können. Das wäre echt furchtbar.
Ich hätte es auch besser gefunden, wenn Terri es fertig gebracht hätte mit uns persönlich darüber zu sprechen, aber zwischen uns herscht jetzt Funkstille.
Heute kam dann ein Anruf von Pam und wir haben erfahren, dass wir am Samstag "deportiert" werden. Wir werden die Ferien mit einer Freundin von Pam und ihrere Familie verbringen.
Ich kann aus dieser Erfahrung zwei Sachen mitnehmen: einmal meine Zeit und Freunschaft mit Johanna und dann noch ein perfektes negativ Beispiel für ein menschliches Wesen. Wenn ich mich irgendwann mal so verhalten sollte darf mich gerne jeder einmal kräftig hauen.
Jetzt geh ich mal so langsam ins Bett. Seltsam wenn man denkt, dass das meine vorletzte Nacht hier ist...