Ich wollte schon ganz lange mal wieder was schreiben, aber ich habe so gut wie keine freie Minute. Jeden Tag muss ich um 6 aufstehen und komme erst um 19 Uhr wieder nach hause.
Am Labor-Day weekend waren wir tubing was extrem viel Spaß gemacht hat. Terri hat Verwandte, die ein Haus am See haben und da sind wir dann hingefahren und eigentlich wollten wir Wasserski fahren, aber sie haben gesagt, dass das Wasser zu wellig (ist das ein Wort?) war. Am Montag waren wir dann shoppen in den Dells, wo ein riesiges Outlet-Center ist. Ich hab ne Menge Kram gekauft, aber das war auch nötig, weil ich so gut wie nichts mitgebracht hab. Und das war alles so günstig, ich hab mich fast nicht mehr eingekriegt :).
Der erste Schultag war irgendwie ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hab. In jedem Fach haben uns die Lehrer spezifisch erklärt, was wir alles nicht machen dürfen. Ich hatte so viel Spaß, das war fast schon illegal.
Es gibt sage und schreibe 6 andere Austauschschüler an meiner Schule, wovon drei deutsch sind.
Es sind alles Mädels und sie sind sehr nett. Wir hängen immer zusammen rum, weil wir uns alle sehr ähnlich sind in einer gewissen Weise. Ich denke aber nicht, dass das noch lange so sein wird, weil wir irgendwann anfangen müssen richtige amerikanische Freunde zu finden.
Man kann aber schon sagen, dass die Schule ziemlich ähnlich zu den Hollywood-Filmen ist. Es gibt große Unterschiede zwischen den Cliquen ( "Loser" und "Tussis"), aber ich glaube, wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich eher zu den Losern gehören wollen, weil mir die Tussis zu fake sind. Damit kann ich nicht umgehen. Außerdem ist der Lunch wiederlich. Junge, ich hab lange nichts so ekliges gegessen.
Ich habe von Zeit zu Zeit wieder ganz schön übles Heimweh, aber ich schätze das ist normal.
Jo geht ganz lässig und cool mit allem um. Sie sagt immer, dass das für sie eine ganz spontane Entscheidung war nach Amerika zu gehen. Deswegen lässt sie einfach alles auf sich zukommen und genießt es von ihrem alten, "langweiligem" Leben eine Auszeit zu nehmen. Ich dachte, bei mir wäre es ähnlich, doch meistens wünsche ich mir mit meiner Schwester auf der Couch zu sitzen und Serien zu gucken.
Ich bin keine Person, die Leute auf Anhieb mögen, bin kein It-Girl und habe nicht das gewisse Etwas, was Leute dazu bringt, sich nach mir umzudrehen. Es braucht Zeit mich kennenzulernen und mich zu mögen.
Vielleicht war es eine falsche Entscheidung ins Land der Oberflächlichkeit und des Small Talks zu reisen.
Gestern habe ich mich beim Lunch neben nette Außenseiter gesetzt und ich werde versuchen mich mit ihnen anzufreunden.
Außerdem gab es gestern noch eine Moralpredigt von unserer Schulleiterin, dass wir Mädchen aufhören sollen uns so aufreizend anzuziehen. Ich hab mich natürlich nicht angesprochen gefühlt, hust, hust.
Unsere Englischlehrerin hat mit uns am morgen auch schon darüber gesprochen gehabt. Sie hat immer wieder betont, dass wir Mädchen uns doch respektieren müssten und dass es von wenig Selbstrespekt zeugt, wenn man Shorts trägt und einen Ausschnitt hat. Das hat mich sehr wütend gemacht. Ich meine es zeugt doch wohl von Respekt für sich selbst, wenn man das trägt, worin man sich wohl fühlt und was einem gefällt anstatt dass man ständig versucht sich an die Norm der andern anzupassen.
So, jetzt setzt ich mich gleich an die Hausaufgaben und räum das Geschirr weg.
Du siehst sehr zum reinbeißen aus da, mein Linettilein :)
AntwortenLöschenhahaha, richtig gebräunt wie ein Grillhähnchen ;)
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